Entdeckt wurde die Samtschrecke 2004 im Norden von Peru (Cordillera del Condor). Sie kommt dort nur auf einer Fläche von 5 Hektar vor. Das Gebiet wurde von der peruanischen Regierung unter Schutz gestellt, da man noch weitere endemische Arten dort fand. Im Rahmen eines Benefiz-Projektes für die Bewohner des Cordillera del Condor Nationalparks wurde unter anderem eine Zuchtprogramm für die Samtschrecke gestartet. Dieses Projekt hatte das Ziel bis Ende 2007 jeweils die Hälfte der Nachzuchten auszuwildern bzw. zu verkaufen. Der Phasmidenliebhaber ist es wahrscheinlich zu verdanken, dass diese Art vor dem Aussterben gerettet werden konnte. Mittlerweile sind Samtschrecken eine begehrte und nicht seltene Art bei den Phasmidenzüchtern.
Die weiblichen Samtschrecken werden 5,5 bis 7 cm und die Männchen 4 bis 5 cm lang. Die Tiere haben gelbe Augen und gelb geringelte Antennen. Die leuchtend rote Oberlippe bildet einen auffallenden Kontrast zum schwarzen, samtigen Körper. Die Hinterflügel sind bei den in der Natur vorkommenden Tieren eigentlich kräftig rot. In der Terrarienhaltung hat man allerdings schon Tiere mit weißen bis pinken Flügeln gefunden. In der Natur hätten diese Tiere wenig Chancen zu überleben, da die knallig roten Flügel ein Warnsignal für Feinde darstellen sollen.
Samtschrecken sind nachtaktiv. Tagsüber verstecken sie sich in dem dichten Blätterwerk ihrer Futterplanze, den Vertretern der Pfefferbäume. Werden die Tiere gestört, dann stellen sie ihre bunten Hinterflügel auf und biegen das Abdomenende nach oben oder sogar im Bogen in Richtung Abdomenbasis und laufen meist sehr schnell davon. Sie können auch ein Wehrsekret versprühen. Dies brennt einige Minuten in den Augen, an Schleimhäuten oder Wunden. Es richtet allerdings keinerlei Schäden an.
Wenn die Tiere die Geschlechtsreife erreichen kommt es zu häufigen und lang andauernden Paarungen. Hierbei wird das Männchen auf dem Rücken des Weibchens herumgetragen. Es verlässt teilweise über Wochen nicht den Rücken des Weibchens. Die Eier, die die Weibchen ablegen sind in etwa 3 Millimeter lang und 2 Millimeter breit. Nach 4-5 Monaten schlüpfen die 15mm langen Nymphen. Nach der ersten Häutung zeigen diese schon die kontrastreiche Färbung der Eltern. Die Flügel werden allerdings erst bei der Imaginalhäutung ausgebildet. Tagsüber versammeln sich die Nymphen meist zu Schlafgesellschaften, bei denen mehrere Tiere aufeinandersitzend an der Unterseite von Blättern oder Zweigen hängen. Stört man sie, sind sie zu einer für Gespensterschrecken erstaunlich schnellen Flucht fähig. Je nach Temperatur benötigen sie vier bis sechs Monate, bis sie zur Imago herangewachsen sind.
In Terrarienhaltung können die Tiere problemlso mit Liguster, Forsythie oder Flieder gefüttert werden. Das Terrarium sollte mindestens eine Grüße von 30 x 30 x 50cm haben. Man kann ohne Probleme mehrere Tiere vergesellschaften. Zimmertemperatur, also 18-24°C ist ausreichend. Staunässe muss vermieden werden. Das erreicht man mit gut belüfteten Terrarien, die am besten einen Deckel aus Gaze haben sollten. Für die Luftfeuchtigkeit sollte man zwischendurch mal sprühen aber nie direkt auf die Tiere.