Das Grundziel eines Terrianers sollte es sein, dem Tier seinen Lebensraum so naturnah wie möglich zu gestalten. Dabei gibt es einige Faktoren zu beachten:
1.) Das Terrarium Das Terrarium sollte der Größe der Natter angepasst werden. Es ist besser das Terrarium "mitwachsen" zu lassen. Für einen Schlüpfling reicht zum Beispiel ein 30 cm x 30 cm x 30 cm Spinnenwürfel mit Falltüre. Dies hat den Vorteil, dass die Kleinen bei einer Falltüre nicht ausbrechen können. Bei Schiebetüren besteht die Gefahr, dass sich die Tiere durch Scheibenspalten quetschen. Aber bitte die Falltüre immer vorsichtig schließen, da schon Tiere durch die herabsausenden Scheiben verletzt wurden. Für eine ausgewachsene Kornnatter empfehle ich ein Becken von einer Mindestgröße von 1,20 m x 0,80m x 0,80m.
Nachdem die Größe festgelegt ist sollte man sich überlegen, aus welchem Material das Terrarium sein soll. Glas ist sehr leicht zu säubern und zu desinfizieren. Allerdings muss man auf die Temperaturen achten, da das Glas die Wärme schnell nach außen hin abgibt. Zudem sollte man die Seitenteile und die Rückwand mit Folie abkleben oder abhängen, damit das Tier nicht zu sehr gestresst ist, wenn man es von allen Seiten betrachten kann.
OSB-Terrarien sind nicht so gut zu desinfizieren und sollten für das leichtere säubern versiegelt werden. Dies kann durch Epoxydharz oder mit speziellen Lacken auf Wasserbasis geschehen. Ein Vorteil dieser Terras ist, dass sie die Wärme besser halten und die Kornnatter sich geborgener fühlen kann, da das Terrarium nicht von allen Seiten einzusehen ist. Eine weitere Möglichkeit wäre ein Terrarium komplett aus Styropor zu bauen. (Anleitung werde ich demnächst einstellen) Der Vorteil ist, dass die Terrarien sehr leicht und gut gedämmt sind. Allerdings kann man sie nicht so gut desinfizieren und man muss sie gut gegen Feuchtigkeit versiegeln.
Die Wahl des Materials ist jedem selbst überlassen. Allerdings empfehle ich für Quarantänetiere Glasbecken oder sogenannte Faunaboxen, die man im Zoohandel bekommt.
2.) Temperatur und Beleuchtung Man sollte für die Kornnatter verschiedene Wärmezonen schaffen. Im Terra können Temperaturen zwischen 24° und 27° herrschen. Zudem sollte es einen Sonnenplatz mit 30° geben. Zum beheizen des Terras würde ich Heizkabel empfehlen. Es gibt sie in verschiedenen Wattstärken und Längen. Man legt das Kabel in einem Drittel des Terras aus und legt zum Schutz ein paar Fliesen darüber. Das ganze mit Silikon abdichten, damit die Schlangen nicht unter die Fliesen kriechen können. Als Beleuchtung reicht dann eine normale Glühbirne oder sogar Sparlampe (Je nachdem wie sehr das Heizkabel wärmt). Um die Lampe sollte sich immer ein Schutzkorb befinden, damit die Kornnattern sich nicht um die Glühbirnen wickeln können (Verbrennungsgefahr!). Außerdem könnten Sie beim um die Birne wickeln die Birne zum Platzen bringen.
Ein Tipp für Kleine Glasterras mit Falltüren: Die Lampe auf das Terrarium stellen. Einfach die Fassung in einen umgedrehten Tonblumentopf einbauen und das Stromkabel durch die Bodenöffnung fädeln. So hat man schnell eine günstige Lampe gebaut, an der sich keinen Kornnatter verbrennen kann, da sie ja außerhalb des Beckens ist.
3.) Dekoration/Einrichtung Die Kornnattern brauchen verschiedene Versteckmöglichkeiten. Man kann in Zoogeschäften schöne dekorative Höhlen bauen. Kokosnussschalen sind aber auch ein schöner Ersatz besonders für die Kleineren Exemplare. Man kann auch aus Styropor und Fliesenkleber selber Höhlen gestalten oder Modellieren. Ich nehme gerne Tontöpfe mit feuchtem Spaghnummoos. Meine Tiere nehmen sie gerne an und so haben sie eine Art Wetbox (Erklärung weiter unten). Allerdings sollte man den Topf auf seinen Boden stellen, da dort immer Löcher drinsind, durch die die Schlangen kriechen und steckenbleiben könnten (nach der Fütterung z. B.). Ein wichtiger Punkt der Einrichtung ist ein schöner großer Wassernapf. Das erhöht zusätzlich die Feuchtigkeit und die Tiere können sowohl trinken als auch baden. Zudem empfehle ich mit künstlichen Pflanzen und Ästen Versteck- und Klettermöglichkeiten für die Kornnattern zu schaffen. (Äste aus dem Wald bitte vorher mit kochendem Wasser übergießen oder im Ofen abbacken). Man kann auch eine schöne Rückwand für das Terrarium gestalten. Hierfür wird Styropor oder Styrodur gestaltet und mit Fliesenkleber so modelliert, dass man eine Felsenoptik bekommt. Zum Schluss wird die Wand versiegelt und kann dann in das Terrarium eingebracht werden.